Björn Höcke Rede Dresden
Fri, 03 Sep 2021 11:36:19 +0000
- Pegida-Demonstration : Björn Höcke ruft zum Umsturz auf
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Ausführlich ging er in diesem Zusammenhang auf die Vorgänge rund um die Thüringer Ministerpräsidentenwahl ein. Strafanzeige gegen Merkel Die Proteste der demokratischen Parteien bezeichnete er als Versuch einer "moralisch höherstehenden Minderheit", die Demokratie auszuhebeln. Merkels Äußerung, das Ergebnis müsse rückgängig gemacht werden, bezeichnete der AfD-Chef als Putsch. Sein Landesverband habe daher Strafanzeige gegen die Bundeskanzlerin wegen Nötigung von Verfassungsorganen erstattet, verkündete Höcke unter dem Jubel der Zuschauer. Im weiteren Verlauf seiner gut 30-minütigen Rede rief der AfD-Politiker praktisch unverhohlen zum Umsturz in der Bundesrepublik auf. Die Bundesrepublik sei ein Irrenhaus, sagte er. Kritiker seiner Partei bezeichnete er unter dem begeisterten Beifall der Pegida-Anhänger als hemmungslos irre, völlig verrückt und geistig gestört. "Die Herrschaft der verbrauchten Parteien und Eliten muss abgelöst werden, und wir werden sie ablösen. Das Land steht Kopf. Wir müssen es wieder auf die Füße stellen, wir müssen das Unterste wieder nach unten stellen.
Pegida-Demonstration : Björn Höcke ruft zum Umsturz auf
Als er die erhoffte Antwort bekommt, legt er nach: "Nein, das ist kein Skandal, das ist Demokratie! Björn Höcke sprach bei Pegida auf dem Neumarkt Der Thüringer Landtagsabgeordnete war zum 200. sogenannten Montagsspaziergang von Pegida gekommen. Dort sprach er etwa eine halbe Stunde lang bevor er fluchtartig die Bühne und danach den Neumarkt verließ. Weiterführende Artikel Seit 2016 haben regelmäßig Politiker der AfD auf der Pegida-Bühne gesprochen – bis zu dem folgenschweren sogenannten Trauermarsch am 1. September 2018 in Chemnitz, zu dem AfD und Pegida gemeinsam aufgerufen hatten, und an dem auch die rechtsextreme Bewegung "Pro Chemnitz" teilgenommen hatte. Anlass war der Tod des Chemnitzers Daniel H. beim Stadtfest eine Woche zuvor. H. war bei einer Auseinandersetzung mit zwei Asylbewerbern tödlich verletzt worden. 8. 000 bis 10. 000 Teilnehmer, darunter Rechtsextremisten aus ganz Deutschland und zahlreiche Funktionäre der AfD, zogen nur wenige Meter durch Chemnitz, ehe die Demo abgebrochen werden musste.
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in Augenschein zu nehmen, was innerhalb von wenigen Wochen und Monaten eine weltweite Aufmerksamkeit erzwungen hatte. [Rufe: "Bravo! ", Applaus] Wir suchten den Beginn des Pegida-Spazierganges und wir fanden ihn nicht direkt, weil wir etwas ortsunkundig waren. Und ich kann mich noch gut erinnern, wie wir durch mehrere Gruppen von sogenannten Antifaschisten durch mussten… [Rufe: "Pfui! "].., damals waren wir noch unbekannt, damals war ich noch unbekannt. Heute wäre das für mich wahrscheinlich eine lebensgefährliche Aktion. [Rufe: "Pfui! ", Gelächter] Sie können sich vorstellen wie froh ich war, als ich diese wilden Horden verlassen hatte und mit meiner kleinen Thüringer Gruppe dann endlich den Pegida-Spaziergang gefunden hatte. [einzelner Ruf: "Wir wollen dich montags sehen! ", längerer Applaus] Liebe Freunde, ihr dürft mir jetzt, wenn ich hier rede, nicht die Schamesröte ins Gesicht treiben. [Gelächter, Applaus] Wir gingen dann damals nach Dresden und haben uns die Lage vor Ort angeguckt, und was wir sahen bei den Spaziergängern, das waren keine verschrobenen Sonderlinge, das waren keine wirtschaftlich Abgehängten und das waren auch keine grölenden Nazis, die wir dort antrafen.
Ich sage danke. " Mehr Applaus bei Hetze Bachmann hat nach der Spaltung des ursprünglichen Pegida- Organisationsteams einen strammen Rechtskurs eingeschlagen. Den meisten Applaus erhalten er und seine Gesinnungsgenossen, wenn ordentlich gehetzt wird. Vieles ähnelt einer Inszenierung. Wenn ein Redner auf die Medien zu sprechen kommt, kommt von den Anhängern als Echo "Lügenpresse" zurück. Wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwähnt, ertönt der Ruf "Volksverräter". Das war auch so, als Höcke im Mai 2018 erstmals bei Pegida in Dresden zu Gast war. Von den Anhängern wurde er damals wie ein Heilsbringer gefeiert, obwohl sich viele vom Thüringer AfD-Rechtsaußen wohl mehr Deftiges erwartet hatten. Höcke rechnete damals mit Merkel ab, ohne ihren Namen nennen zu wollen: "Sie ist nicht würdig, und sie ist es nicht wert, dass wir ihren Namen aussprechen", sagte er. Das allerdings stellte die Pegida-Anhänger vor eine schwierige Situation. Denn der "Merkel-muss-weg"- Sprechchor ist nun einmal ihr Lieblingsspruch.
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Wir werden diesen Kampf gemeinsam führen und gemeinsam gewinnen. " Höcke nennte Gegendemonstranten "verwirrte Geister" Für die Gegendemonstranten auf dem Dresdner Neumarkt hatte er nur Spott übrig. Sie seien "verwirrte Geister" und "die Opfer der deutschen Bildungskatastrophe", rief er unter dem Gejohle der Zuschauer. Wenn die AfD an der Macht sei, "werden wir die sogenannte Zivilgesellschaft, die sich aus Steuergeldern speist, leider trockenlegen müssen", kündigte er an. Die Botschaft ist eindeutig: ein Gegendemonstrant am Montagabend in Dresden. Foto: AFP Höckes Auftritt in Dresden war in der AfD umstritten. Angesichts der anstehenden Bürgerschaftswahl in Hamburg sprach Bundesvorstandsmitglied Alexander Wolf von einem Risiko. Der Nachrichtenagentur dpa hatte Wolf gesagt, man wisse nie, wer an solchen Veranstaltungen noch teilnehme. Bei der Pegida-Kundgebung könnten "möglicherweise negative Bilder entstehen, die der AfD angelastet werden". Die Partei versucht seit Jahren auf Distanz zu gehen zu der Straßenveranstaltung in Dresden, ohne jedoch den offenen Bruch zu wagen.
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Björn Höcke, Fraktionsvorsitzender der AfD in Thüringen, spricht während der Pegida-Demonstration am Montag. Foto: Getty Images/Matthias Rietschel Dresden Erstmals seit zwei Jahren ist der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke am Montagabend wieder auf einer Pegida-Veranstaltung in Dresden aufgetreten. Vor mehreren tausend Anhängern beschwor der 47-Jährige einmal mehr den Schulterschluss zwischen seiner Partei und der rechtspopulistischen Organisation, die auf dem Dresdner Neumarkt zu ihrer 200. Straßenveranstaltung zusammengekommen war. Begleitet wurde Höckes Auftritt von lautstarken Protesten von etwa zweitausend Gegendemonstranten. Ein massives Polizeiaufgebot verhinderte Zusammenstöße. Allerdings wurden erneut Pressevertreter von Pegida-Anhängern angepöbelt. Von den überwiegend älteren Besuchern der Kundgebung wurde der Thüringer AfD-Chef frenetisch gefeiert. In seiner Rede attackierte Höcke das – wie er es nannte – polit-mediale Establishment, das aus seiner Sicht Deutschland zerstöre. Die "Konsensdemokraten" der etablierten Parteien würden unter Führung der Bundeskanzlerin Merkel eine nationale Einheitsfront bilden, um Demokratie und Menschenwürde zu beschädigen, sagte er.
So gilt seit 2016 zwar der Beschluss, dass AfD-Mitglieder nicht mit Parteisymbolen bei Pegida-Veranstaltungen auftreten sollen. Redeauftritte von Parteimitgliedern sind allerdings nicht verboten, sie werden von der Partei lediglich abgelehnt. Dass Höcke diesen Beschluss immer mehr aufweichen möchte, wurde am Montagabend deutlich. Ausdrücklich betonte er, dass er vom Vorstand seines Landesverbandes nach Dresden begleitet worden sei. Auch den Brandenburger AfD-Chef Andreas Kalbitz begrüßte er an seiner Seite. Kalbitz, der dem von Höcke angeführten völkischen "Flügel" der AfD angehört, sitzt im Bundesvorstand seiner Partei. Pegida-Gründer Bachmann mehrfach vorbestraft Die Organisation Pegida – die Abkürzung steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" – entstand im Oktober 2014. Gegründet wurde sie von dem inzwischen mehrfach vorbestraften ehemaligen Bratwurstverkäufer Lutz Bachmann, der bis heute Kopf und Gesicht der Gruppe ist. Während Höckes Auftritt musste Bachmann allerdings die Bühne auf dem Neumarkt an der Frauenkirche verlassen.